Probleme der Disziplin
Ziel aller Real- oder Faktenwissenschaften ist das Identifizieren und erfolgreiche kognitive Bearbeiten von je spezifischen Problemen oder anders gesagt von offenen Fragen in Bezug auf Zustände und Zustandsänderungen von konkreten Dingen irgend einer Art. Diese Probleme können kognitiv (Basis- oder Grundlagenwissenschaften) oder praktischer Natur sein (Angewandte Wissenschaften). Im Gesamt der bereits bearbeiteten (Wissen) und der noch offenen Fragen liegt eines der wichtigsten Kennzeichen einer Diziplin [→]
Von den bearbeiteten und zu bearbeitenden fachlichen Problemen sind jene Probleme zu unterscheiden, die eine Disziplin als Ganze damit haben kann, sich neben anderen Disziplinen als Disziplin zu qualifizieren und sich erfolgreich entwickeln, d.h. formulierte Probleme zu lösen. Diese Probleme können ihrerseits kognitiver [1] oder aber auch praktischer Art [2] sein.
Probleme: Zu den fachlichen Hauptproblemen der existierenden und allgemein der Handlungswissenschaften gehören
- ihre fehlende Fundierung in einer organismustheoretischen Problem- und Handlungstheorie,
- ihre gegenseitige Isolierung
- die Fragmentierung und - im Falle der Sozialarbeitswissenschaft -
- die Qualität - des bezugswissenschaftlichen Wissens
Für die meisten Ansätze der Sozialarbeitswissenschaften hinzu kommt die Orientierung am geisteswissenschaftlich-anthropozentrischen Weltbild (vgl. Pkt.4), innerhalb dessen eine handlungswissenschaftliche angemessene Handlungstheorie nicht formulierbar ist (vgl. Pkt. 1) und weder Probleme der theoretischen Integration (Pkt 3) noch eine Theorie der interprofessionellen Kooperation (Pkt 2) formuliert werden können.
[1] Beispiele: eine unscharfe Problematik; keine Theorien; ein ontisch unklarer Status seier Gegenstände wie z.B. paranormale "Erscheiunungen".
[2] Beispiele: Geringe gesellschaftliche Akzeptanz; Probleme der Finanzierung; tiefer Status innerhalb des Systems der Disziplinen