Gebiete der Philosophie und ihre Themen


    A  Grundlagenzweige der Philosophie1

  1. Logik:  Präzision und Ableitbarkeit
  2. Ontologie: Sein und Werden
  3. Erkenntnistheorie: Erkennen und Wissen
  4. Semantik: Referenz, Bedeutung, Sinn, Wahrheit
  5. Philosophie von Wissenschaft & Technologie

     B  Angewandte Zweige der Philosophie2

  1. Axiologie: Werte
  2. Methodologie: Evidenz
  3. Praxeologie: Handeln
  4. Ethik: Rechte und Pflichten
  5. Politische Philosophie: Politik
  6. Sozialphilosophie: Soziale Ordnungen und ihre Rechtfertigungen
  7. Philosophien von....: diverse
  1. Auch: Theoretische Philosophie
  2. Auch: Praktische Philosophie. Der Ausdruck, wie auch „theoretische Philosophie“, ist irreführend: Philosophie immer „theoretisch“. Die beiden Zweige unterscheiden sich durch ihren fehlenden bzw. gegebenen Bezug auf praktische Probleme
  • Logik: Das Organ (Mittel) des korrekten (gültigen) Schliessens oder anders gesagt die Theorie der Deduktion. Logik ist formal, d.h. unabhängig vom Inhalt und deshalb von (dessen) Wahrheit. Logik kann neben  der Standardlogik existieren weitere Logiken. Standard- oder klassische Logik ist die Theorie der Deduktion , auf der die Wissenschaften beruhen.
  • Semantik: Die Untersuchung von Bedeutung und Wahrheit von Aussagen. Nicht zu verwechseln mit „einer reinen Angelegenheit von Worten“.
  • OntologieDie philosophische Untersuchung des Seins und des Werdens.
  • Erkenntnistheorie: Die philosophische Untersuchung von Kognition und ihrem Produkt: Wissen. Sie kann deskriptiv oder präskriptiv (normativ = Wissenschaftstheorie/Methodologie) sein. Hauptschulen: Skeptizismus, Intuitionismus, Empirizismus, Pragmatismus, Konventionslismus, Fiktionalismus, Rationalismus und Ratio-Empirizismus. 
  • Axiologie: Werttheorie. Die Untersuchung der Herkunft, Lokalisation und Funktion von Werten (und moralischen Regeln) sowie der Möglichkeiten, den Wert von Dingen und Vorgängen und im Besonderen Handlungen zu bestimmen.
  • Praxeologie: Philosophische Handlungstheorie. Auswahl von Problematiken: Was sind Handlungen? Welche Arten von Handlungen lassen sich unterscheiden? Was ist rationales Handeln? Was sind die Beziehungen zwischen Politiken und Plänen? In welcher Beziehung stehen kollektive und individuelle Handlungen? Ist die Entscheidungstheorie hilfreich für die Planung von Handlungen? 
  • Methodologie: Die philosophische Untersuchung von Methoden. Der normative Zweig der Erkenntnistheorie; eine Wissenstechnologie. Methodologie wird oft verwechselt mit „Methode“ wie in „die in der vorliegenden Forschung benutzte Methodologie“. [Bunge, 2003: 180.] (Übers. W.O.)  
  • Ethik: Die philosophische Untersuchung von moralischen Normen oder Regeln des richtigen Verhaltens. 
  • Politische Philosophie: Die philosophische Untermauerung von politischer Theorie und von Sozialpolitik. Einer der Zweige der philosophischen Technologie. Eine politische Philosophie mag säkular oder theokratisch sein, realistisch oder utopisch, wissenschaftlich oder unwissenschaftlich, fair oder unfair, demokratisch oder autoritär, populär oder unpopulär. Von einer humanistischen politischen Philosophie wird erwartet, dass sie säkular, realistisch, wissenschaftlich, fair und demokratisch ist. [Bunge, 2003: 217] (Übers. W.O.)
  • Sozialphilosophie: Der Zweig der Philosophie, der sich mit den verschiedenen Doktrinen der Sozialen Ordnung befasst, ihren allgemeinen Charakteristika, ihren erkenntnistheoretischen Grundlagen und moralischen Rechtfertigungen. Um relevant zu sein muss eine Sozialphilosophie in enger Beziehung zudem Sozialwissenschaften und der Sozialtechnologie stehen. Dies sollte jedoch kein Hindernis zur Entwicklung sozialer Utopien sein. [Bunge, 2003: 270.] (Übers. W.O.)